Die stärkste Säule der Mittelschule ist die Säule des Berufs. Deshalb sind Berufsorientierungsmaßnahmen für die Schülerinnen und Schüler dieser Schulart besonders wichtig, um diese nicht nur ausbildungsreif zu machen sondern auch, um einen nahtlosen Übergang in die Berufswelt zu schaffen.
Coronabedingt kamen diese Maßnahmen die letzten zwei Jahre viel zu kurz, weshalb es umso erfreulicher war, dass am 15.12.2021 ein Berufsfindungstag für die 8. Klasse an der Mittelschule in Freudenberg in Kooperation mit BNI (Business Network International) unter Einhaltung der 3G-Regel in Präsenz stattfinden konnte. Um allen Beteiligten den größtmöglichen Schutz zu bieten, fand dieser an einem regulären Testmittwoch statt und auch die Unternehmer testeten sich, bevor sie ihre Anreise an die Mittelschule antraten.
Doch was ist eigentlich ein Berufsfindungstag?
Vorabschlussschüler haben die Möglichkeit, an einem Tag gleich mehrere Ausbildungsbetriebe und Berufe kennen zu lernen, erste Kontakte zu Unternehmern zu knüpfen und einen Einblick in deren Arbeitsalltag zu gewinnen. „Wir wollen den SchülerInnen so ein breites Spektrum von Ausbildungsberufen in ihrer Umgebung aufzeigen und sie in direkten Kontakt mit Firmenchefs bringen“, so Lehrerin Kristina Steiner. Für diesen besonderen Tag konnte Frau Steiner den für Ostbayern zuständigen Exekutivdirektor Florian Fundeis von BNI für die Sache begeistern. So konnte Herr Fundeis gleich acht namhafte Unternehmer gewinnen, darunter Herrn Dr. Krammer aus Amberg, Schreinermeister Wacker aus Stulln, Herrn Kern von der Druckerei Don Bosco aus Ensdorf, Herrn Nierwetberg von den P&P-Studios, Herrn Werthner von der Maschinenbaufirma in Kropfersricht und Herrn Kunz von der Elektro Innung Mittlere Oberpfalz, um für einen Berufsfindungstag extra nach Freudenberg zu kommen.
In 45-minütigen Präsentationen in unterschiedlichen Räumen des Schulhauses informierte die Unternehmer in ansprechenden Vorträgen die Jugendlichen über die Ausbildung, die verschiedenen Aufgabengebiete und den Berufsalltag an sich. Eröffnet wurde der Berufsfindungstag von einer Zahnmedizinischen Fachangestellten des Kieferchirurgen Dr. Krammer aus Amberg und einer Auszubildenden im ersten Lehrjahr. „Das Schöne an dem Beruf ist, dass Patienten mit Schmerzen und verzerrtem Gesicht kommen und die Praxis glücklich verlassen, weil die froh sind, dass man ihnen geholfen hat“ so eine der Frauen. Da die Auszubildende erst fünf Jahre in Deutschland lebt, war dies zusätzlich auch ein positives Beispiel für gelungene Integration und führte den MittelschülerInnen vor Augen, dass sich Lerneifer und Fleiß am Ende auszahlen würden. „Natürlich muss man als Zahnmedizinische Fachangestellte auch Blut und Eiter sehen können, das ist nichts für jeden!“.
Besonderes Interesse weckten Schreinermeister Wolfgang Wacker und seine Mitarbeiterin Frau Winkler durch ihr Auftreten in voller Montur. Mit Hilfe von kleinen Holzmustern konnten die SchülerInnen in einem Quiz eine Vorstellung für die unterschiedlichen Maserungen des Werkstoffs Holz bekommen. Eindrucksvolle Bilder zeigten auch, was man aus dem Werkstoff alles zaubern könne. „Da wo du jetzt sitzt, bin ich früher gesessen“, so Frau Winkler, selbst ehemalige Schülerin aus Freudenberg, die einen kleinen Einblick in die Ausbildung selbst gab. Elektro-Innungsmeister Kunz betonte an dem Tag, dass jeder, der eine Ausbildungsstelle als Elektriker z.B. für Gebäude- und Haustechnik möchte, auch eine bekommt und er gerne offene Stellen an interessierte Jugendlichen weiterleiten würde.
Alle Unternehmer waren sich einig, dass es wichtig sei, ein Praktikum vor Ausbildungsbeginn zu machen und boten den Schülern dafür Plätze an. Gerne könne auch ein Schnuppertag in und außerhalb der Ferien gemacht werden.
„Speziell dafür hat die Gemeinde Freudenberg einen vollen Versicherungsschutz abgeschlossen, das ist besonders und nicht selbstverständlich“, informierte Klassenleiter Herr Kraus seine SchülerInnen.
In einer Feedbackrunde waren sich Jugendlichen einig, dass sie so einen Tag allen anderen Vorabschlussklassen empfehlen können und zwei nun wüssten, in welchem Bereich sie ihr nächstes Praktikum absolvieren würden.
Kristina Steiner
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